Sonntag, 27. Januar 2008

Neues Projekt

Ihr kennt das sicherlich, dass einem ständig neue Projekte im Kopf rumspuken, aber schlussendlich nur ein Bruchteil davon zur Umsetzung gelangt. Damit dies aber geschieht, muß man sich von Zeit zu Zeit auf eine Idee festlegen und aktiv angehen. In dem Sinne möchte ich zum Start des neuen Jahres ein Projekt angehen, dass mir eigentlich schon seit letzten Sommer im Kopf herum geht. So im Juli letzten Jahres, hatte ich beim stöbern in einem der etlichen Trödelgeschäften in der Bergmannstr. hier in Kreuzberg, dieses kleine Büchlein vom Insel-Verlag entdeckt. Wie sich später herausstellte ein wahres Kleinod. Schon beim durchblättern fielen mir die vielen kleinen Zeitungsausschnitte zum Thema Minnesang, die zwischen die Seiten geklemmt waren auf. Als ich dann zuhause das Büchlein näher untersuchte, entdeckte ich auch unter anderem diese Briefmarken.

Angeregt durch diesen Fund, beschäftigte ich mich mit dem Inhalt dieses Büchlein, dessen kompletter Titel „Die Minnesinger in Bildern der Manessischen Handschrift“ lautet. Die Manessischen Handschriften, die auch als „Große Heidelberger Liederhandschrift“, „Pariser Handschrift“ oder kurz als Codex Manesse bezeichnet wird, ist wohl die umfangreichste und berühmteste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters. Sie gilt als wichtigste Quelle dieser ersten Blüte deutschsprachiger Dichtkunst. Sie entstand um 1300 in Zürich und wurde aus der Sammelleidenschaft einer Patrizierfamilie Namens Manesse geboren. Sie besteht aus 426 Pergamentblättern auf denen die Lieder und Strophen von insgesamt 140 Dichtern festgehalten wurden.

Aber viel mehr als das, ist der Codex Manesse auch ein Zeugnis hochentwickelter Buchillustration, denn zu den Texten jedes Dichters ist ein Bild vorgesetzt, dass uns über Name, Stand und Person des Sängers Auskunft gibt. Genau an diesem Teil des Codex Manesse lag natürlich mein eigentliches Interesse. Hier habe ich nun eine hervorragende Quelle über das Aussehen einer Vielzahl von Rittern aus dem Hochmittelalter. Deshalb lautet mein neues Figuren-Projekt, die Darstellung einer Auswahl von Rittern aus dem Codex Manesse. Wobei ich mich noch nicht festgelegt habe auf die Anzahl oder Auswahl der Ritter. Denn von den 140 Minnesängern sind 137 bildlich dargestellt und so viele wollte ich nun doch nicht bemalen. Zumal auch einige der späteren nicht mehr Ritter sondern Handwerksmeister waren. Ich denke, es werden so zwischen 6-12 Figuren.